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Wir leben in einer kontinuierlich schneller werdenden Welt, in der uns bereits der einfache Alltag mit Reizen überströmt, welche wir im Schlaf zu sortieren nicht hinterherkommen. Unser Körper fungiert dabei in erster Linie als Werkzeug, das uns ermöglicht, auf unsere Umwelt einzugehen und unsere Ziele zu verfolgen. Dabei erwarten wir viel von uns – körperlich wie intellektuell – und das brauchen wir, um uns zu fordern und zu fördern, um all das Potential, das uns innewohnt, zu entfalten. Gerade deshalb ist es wichtig, an einem Punkt zu uns zurückzukehren. Anstatt den Körper haustiergleich zu versorgen und blind auf seine Fähigkeiten zu vertrauen, von denen wir täglich Gebrauch machen, gilt es, einen Dialog zu starten und sich strategisch gut zu tun. Wer sich einen Ort im Kopf aufbaut, den er ganz seinem Körper widmet und sich regelmäßig mit sich selbst trifft, der findet nicht nur einen Rückzugsort, an dem er sich sammeln und vielleicht sogar kurz dem Rest seiner Gedankenwelt entfliehen kann, er sorgt auch für einen innerlichen Ausgleich, der in allen Bereichen des Lebens spürbar wird. Man gewinnt an Stabilität, an innerlicher Ruhe und an Bewusstsein, sowohl für sich selbst, als auch für alles, was einen umgibt. Quality Time mit sich selbst gestaltet sich individuell verschieden. Im Folgenden sollen aber dennoch ein paar Methoden vorgestellt werden, die sich unter Anwendung dieses Mindsets erfahrungsgemäß bewähren.

Das Frühstücksdreieck

Viele dürften es kennen: Der Wecker klingelt, neuer Tag, neues Glück, volles Programm. Ein schnelles Frühstück oder vielleicht nur Kaffee und schon geht´s los! Es beginnt der Lauf gegen die Zeit. Aber so muss es nicht sein. Es lohnt sich, eine halbe Stunde früher aufzustehen und sich der Kombination von Kaffee, Ingwer-Zitrone-Tee und Wasser hinzugeben. Während Kaffee und Ingwer (genauer gesagt der dominante Scharfstoff Gingerol im Ingwer) den Stoffwechsel anregen und einen richtig aufwecken, sichern Tee und Wasser bereits früh am morgen Hydration. Dadurch kann sich die erste richtige Mahlzeit locker um 1-2 Stunden verschieben, ohne dass es dem Körper als störend auffällt und er Hunger signalisiert. Für diese kann man sich später richtig Zeit nehmen, was zum nächsten Punkt führt.

Esszeiten / Intervallfasten

Besonders, wenn man versucht, Karriere und Sozialleben unter einen Hut zu bringen, offenbart sich die Frage nach einer sinnvollen, ausreichend Kraft spendenden Ernährung. Bevor man sich für schnelles Hinunterwürgen in freien Minuten, Stressessen oder gar das große Nachessen an Tagen, die man in kompletter Isolation vor dem Fernseher verbringt, entscheidet, kann man die Möglichkeit in Betracht ziehen, bestimmte Zeiten, die für die Aufnahme einer anständigen Mahlzeit gedacht sind, ins Auge zu fassen. Geht man davon aus, dass 3 Mahlzeiten am Tag das absolute Minimum sein sollten (hinzu kämen 1-2 Snacks) und, dass man dem Körper ca. 4 Stunden Zeit geben sollte, um die aus jenen gewonnenen Nährstoffe aufzunehmen, so bietet sich beispielsweise 10 – 14 – 18 Uhr an (mit Smoothie oder Shake um 16 Uhr). Warnhinweis: Hier bitte nicht unflexibel werden oder gar einfach Mahlzeiten ausfallen lassen.


Die Beziehung zur Natur

Nichts ist geeigneter für das Erschaffen einer inneren Ruhe und Balance als Stunden in der Natur. Ob große Ausflüge auf die Berge, ausgiebiges Erforschen der näheren Umgebung in Form von langen Spaziergängen oder die Suche nach einem besonderen Platz im Wald, an dem man etwas Yoga praktiziert oder sich einfach richtig dehnt; der erzielte Effekt ist unbezahlbar. Es empfiehlt sich, das Handy auszuschalten oder sogar zuhause zu lassen und mit seinem Innenleben unmittelbar in Kontakt zu treten, um mit sich im wortwörtlichen Grünen auf einen grünen Zweig zu kommen, bevor man regeneriert in den Alltag zurückkehrt.

Abendtraining – Auspowern vor dem Schlafengehen

Wenngleich es sicher ratsam ist, sich ein fixes Trainingsprogramm zurechtzulegen und diesem regelmäßig nachzugehen, ist es oftmals auch hilfreich, das eingeplante Workout an das Tagesende zu setzen und sich über das festgelegte Programm hinaus zu pushen. Dabei werden nicht nur überschüssige Kalorien verpulvert, es erleichtert uns auch, nach einem mühevollen und aufregenden Tag vollkommen ermüdet in den Schlaf zu fallen. Allfälliges Gedankenrattern oder gar penibles Vorplanen während dem Einschlafen kann damit geschickt aus dem Weg gegangen werden und dies unterstützt den wichtigsten Bestandteil eines gesunden Lebensstils: den tiefen, erholsamen Schlaf.

Progress comes with time

Nachdem sich die Veränderungen des Alltags als Gewohnheiten etabliert haben, wofür gemäß persönlicher Erfahrung der schreibenden Person ca. 3 Wochen in Anspruch genommen werden, beginnt die Veränderung. Es offenbaren sich neue Sichtweisen auf die Umwelt, auf die an jener haftenden Problematiken und nicht zuletzt auf sich selbst als agierendes Individuum. Der Schlüsselbegriff in diesem Kontext lautet Zeit. Wer sich selbst sein Denkkonzept erbaut und jenes erhaltend Zeit verrinnen lässt, der kommt in den faszinierenden Zustand, sich selbst bei der Entwicklung zuzusehen. Man untersucht die Auswirkungen, verfolgt seine Entfaltung und geht mit sich selbst als Forschungsobjekt um. Die dadurch erlangte Position, nämlich die eines kontinuierlich an sich arbeitenden, nicht nur denkenden, sondern auch handelnden Menschentiers kann sich berauschend ausleben.

 

Und bloß nicht vergessen…

Die Zeit, die man in seinen Körper und seinen Lebensstil investiert, muss eine sein, in der man Spaß hat. Es geht um Neugier auf sich selbst und auf alles, was man ausprobiert. Niemals soll es mühsame Warterei oder gar penibles Abarbeiten von Regelungen sein. Tage sind nicht dazu da, um abgearbeitet zu werden und weder Körper noch Leben sind ein Projekt. Die Freude liegt in den neuen Erfahrungen und sich in jenen zu finden, worauf man stolz sein kann. Vor allem muss im Vordergrund stehen, dass man seinen Körper für alles, was er kann und lernt, schätzt. Er ist nicht unser lebenslanges Haustier, das wird füttern und ausführen. Er bestimmt mit und muss genauso gehört werden, wie unser Enthusiasmus, unsere Zielstrebigkeit und unsere Wünsche. An ihm zu arbeiten, heißt mit ihm zu arbeiten. Und auch wenn es Tage geben sollte, an denen man so empfundene Misserfolge wegsteckt oder Rückfälle in schlechte Gewohnheiten durchlebt, so muss man stets zu den grundlegend positiven Gedanken zurückkehren und an ihnen anknüpfen. Der Kern der Sache ist die liebevolle Beschäftigung mit der eigenen Person, kein Widerstand und schon recht kein Kampf gegen sie. Es gilt das Motto: If being yourself is exhausting, you are doing it wrong.

 

Tipps und Tricks gegen Rückfälle

Um nicht all die guten Entwicklungen wieder in den Sand zu setzen, ist es wichtig sein Konzept zu hinterfragen. Im besten Fall informiert man sich gut und handelt die Details mit sich aus. Jeder gesunde Denker weiß, dass der Schlüssel im Ausgleich liegt. So ist es auf jeden Fall ratsam, sich beispielsweise für ein gutes Training mit ein paar Sauna-Aufgüssen zu belohnen oder sich regelmäßig mit neuen Rezepten zu verwöhnen (wer selber kocht ist klar im Vorteil). Auch Auszeiten müssen in einem funktionierenden Konzept natürlich ihren Platz finden. Dem hinzu kommt natürlich, dass bei der Beschäftigung mit der Ernährung vordergründig sein sollte, was man isst und wieso und nicht was man sich auf jeden Fall verbieten muss. Gibt es kein Verbot, gibt es auch keinen Grund es zu brechen. Eher sollte der Fokus darauf liegen, sich gesunde Inhaltsstoffe absichtlich zuzuführen, um davon zu profitieren. Der Apfel ist nicht nur böser Fruchtzucker, sondern auch sehr vitaminhaltig, Reis ist nicht nur voll mit furchteinflößenden Kohlenhydraten, er entwässert auch den Körper (vorzugsweise Basmati- oder Naturreis). Ziel ist es, sinnvoll zu essen und nicht, sich lange Fast-Episoden aufzubürden und danach wieder blind hoch zu-bingen. Die übermäßige Beschäftigung mit Kalorien macht einen nur wahnsinnig und bringt auf längere Sicht keine zuverlässigen Resultate. Wie viel Energie ein Körper aus einem Produkt bezieht, ob lieber die Kohlenhydrat-Speicher auffüllt oder mehr Fette aufnimmt, kann man sich nicht errechnen. Deshalb gilt es ja, sich und seinen Körper kennenzulernen und vieles auszuprobieren. Durch die Erfahrungen, die Reaktionen des Körpers und das eigene Gespür merkt man am besten, was für einen funktioniert und die Resultate, die aus dieser Form der Selbstbeobachtung hervorgehen, lassen nicht lange auf sich warten.

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